Kinderhochstuhl selbst bauen - Anleitung

In diesem Blog zeige ich, wie ich einen Kinderhochstuhl selbst bauen konnte.

Auf die Idee kam ich, als sich meine Frau für unseren dreijährigen kleinen Jungen einen Tripp Trapp Stuhl gewünscht hatte. Die Preise für solche Stühle sind aus meiner Sicht allerdings extrem überteuert, auch wenn die Stühle das Mitwachsen der Kinder unterstützen. Außerdem will man als Papa gerne auch mal was für seine Kinder bauen und daher kam ich auf die glorreiche Idee einen Bauplan für ein Kinderhochstuhl zu entwickeln.

Allerdings war es mir auch wichtig, dass die Summe der Kosten deutlich geringer bleibt, als der eigentliche Preis eines Markenhochstuhls.

  1. Der Stuhl sollte komfortabel sein,
  2. ebenfalls eine Treppe für das selbstständige Hochklettern besitzen,
  3. für große und kleine Kinder geeignet sein
  4. mit Massivholz Stabilität erhalten und
  5. bei der Reinigung keine Schwierigkeiten bereiten.

Vor allem letztgenanntes war für meine Frau ein sehr wichtiger Aspekt.

Mittlerweile haben wir zwei Kinder. Für den zweiten Jungen habe ich denselben Stuhl noch mal bauen wollen. Beim zweiten Mal habe ich jedoch die Chance genutzt und den Aufbau im Detail fotografiert, damit ich diesen für meine Blog Beschreibung gut nutzen kann.

Unser Zweiter konnte ab dem 1. Lebensjahr selber laufen und direkt ab dem 1. Lebensjahr haben wir ihn auch auf dem hier beschriebenen Kinderhochstuhl hingesetzt. Jetzt sind die Kinder mittlerweile eineinhalb und 3 Jahre und passen noch ganz gut in den Hochstuhl. Ehrlich gesagt, ich finde die Kinder können bestimmt noch mindestens drei Jahre diesen Kinderhochstuhl verwenden. Sobald der ganz Große fünf oder sechs Jahre alt ist, kann er auch problemlos auf einen normalen Stuhl der "Großen" sitzen. Da braucht es nicht unbedingt einen Markenhochstuhl mit variablen Brettern für die Füße.

Und nun viel Spaß beim Lesen!

Themenübersicht



Der Bauplan vom Kinderhochstuhl


Da wir bei uns um die Ecke einen Baumarkt haben, habe ich das Holz direkt vom Großhändler bezogen. Die Entscheidung fiel auf Buchenholz, mit einer Maße von 120 x 40 cm.

Ich habe mir einen Tag davor eine Skizze erstellt, um mir einen Umriss von allen benötigten Teilen zu verschaffen. Erst nach der Skizzierung suchte ich mir das passende Holzbrett aus.

Eines der schönsten Vorteile von einem Baumarkt ist die Möglichkeit sich das Holzbrett nach eigenen Vorstellungen zuschneiden zulassen. Beim Zuschnitt wurde ich jedoch darauf hingewiesen, dass das Sägeblatt selbst beim Absägen ca. 2 mm weg fräst und diese 2mm im Allgemeinen verloren gehen.

Nichtsdestotrotz war es für mein Bauprojekt irrelevant. Denn der Verschnitt, der für ungleich lange Bretter sorgt, habe ich später übereinander gestapelt und im gleichen Abstand zurecht gesägt. Aber dazu später mehr.

Bild über Kinderhochstuhl Einzelteile vom Holzbrett


Anhand meiner Zeichnung wurde das Holzbrett in 6 Einzelteile zurecht gesägt. Zwei lange Bretter bilden das Gerüst links und rechts. Ein etwas kürzeres Brett dient für die Füße des Kinderstuhls und die drei kleinen Teile bilden die Treppe und den Sitz.

Den Verschnitt korrigieren Mithilfe einer Schraubzwinge und einer Handsäge


Die Verbindungsstücke für die linke und rechte Holzlatte, müssen alle gleich breit sein. Damit geht man auf Nummer sicher, dass der Kinderhochstuhl keine Verformungen bildet bzw. Einen rechten Winkel einhält.

Im Grunde genommen waren es die beiden Treppenstufen und die Sitzfläche, die gerichtet werden mussten.

Um den Verschnitt zu korrigieren, nahm ich alle drei Bretter übereinander und habe diese hochkant auf den flachen Boden gestellt. Anschließend nahm ich die Schraubzwinge und zog die drei Platten fest. Da ich alles in der Wohnung verarbeitet habe, war es wichtig, dass ich nicht allzu viel Holzstaub in die Luft wirbelte.

Bild über ungleiche Holzbretter mit Schraubzwinge

Ich hätte ansonsten die Stichsäge genommen. Da meine Frau zu dem Zeit. Nicht zu Hause war und ich genau weiß, wie empfindlich sie ist, nutzte ich die Chance das Prozedere am Boden mit der Handsäge zu verrichten.

Mir war klar, dass ich damit eventuell den Boden beschädigen könnte. Habe ich aber nicht.

Um genügend Luft für das Sägeblatt und den Schraubzwingen zu haben, legte ich unter den drei Brettern ausreichend weiterer Holzbretter. Im Bild deutlich zu sehen:

Bild über Schnitt von ungleich langen Holzbrettern


Sicher hätte ich das Zurechtsägen im Keller auch erledigen können, aber dafür fehlt mir die nötige Werkstatt und auch die Zeit. Aber jeder sollte da selbst eine Entscheidung treffen.

Das wichtigste ist die Sicherheit der Kinder. Daher sind alle Vorkehrungen diesbezüglich als erstes zu betrachten. Ebenfalls sind die Werkzeuge auch nicht zu vernachlässigen und sollten vor unbefugten Zugriff immer geschützt werden.

Der Fußwinkel des Kinderhochstuhls


Nachdem die Verbindungsbretter alle gleich lang waren, widmete ich mich dem Fußwinkel des Kinderhochstuhls.

Ich muss gestehen, dass ich hierbei nur "Pi mal Daumen" gearbeitet habe. Mir war einfach nur wichtig dass die länglichen Bretter, die in die Höhe gehen, ungefähr dort enden, wo das Fußende ist. Damit wollte ich ein Umfallen verhindern.

Jetzt, wo ich mir das Ergebnis betrachte, traf ich wohl eines der klügsten Entscheidungen beim Bauprojekt.

Der Fußwinkel hat selbst einen rechten Winkel. Jedoch neigt sich das längliche Holzbrett, das in die Höhe steigt, etwas nach hinten. Damit das längliche Holzgerüst Stabilität gewinnt, werden unten zwei Beine montiert.

Hier im Bild noch mal verdeutlicht:
Bild über Kinderhochstuhl selbst bauen

Da ich beim Bau meines zweiten Kinderhochstuhls bin, habe ich die Winkel vom Fußende einfach vom ersten Kinderhochstuhl abgezeichnet.

Bild über Winkel vom Stuhlbein

Anschließend habe ich mit der Handsäge den Zeichnungen entlang gesägt. Daraufhin legte ich das zweite längliche Brett obendrauf. Damit konnte ich quasi eine Vorlage nutzen, um den gleichen Winkel zu erreichen, wie beim ersten Schnitt.

Bild über Winkel vom Stuhlbein als Vorlage

Schleifen von Ecken und Kanten - Sicherheit geht vor


Wer noch nie mit einer Säge gearbeitet hatte, sollte eins wissen: durch das verstärkte Drücken in Richtung Verschnitt kommt es nun mal vor, dass auf der gegenüber liegenden Seite oder auch am Ende des Schnittes kleine Fransen entstehen.

Das deutet einfach darauf hin, dass das Sägeblatt nicht schnell genug sägen konnte. Dann hat nun mal selbst zu stark gedrückt.

Im Prinzip ist dies jedoch nicht weiter tragisch. Denn dafür kann man Schleifpapier nehmen und die entsprechenden Stellen fein säuberlich schleifen.

In meinem speziellen Fall sind am Ende kleine Ecken in unbehandelter Form entstanden. Wahrscheinlich ist das Sägeblatt an der Stelle falsch gedrückt worden und ging direkt in die Richtung, wo der geringste Widerstand war. Und das ist nun mal kurz vorm Ende der gerade Weg in Richtung kannte.

Bild über Hochstuhlbeinkante ungeschliffen

Ich habe zur Ebnung Schleifpapier 80er Körnung genommen. Dabei ist zu beachten je höher die Körnung bzw. Der Anzahl der Körnung auf dem Schleifpapier, desto feiner ist das Schleifpapier und desto mehr schleifende Bewegungen sind nötig, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.

Bild über geschliffene Hochstuhlbeinkante

Vor Montage müssen zuerst die Einzeichnungen der einzelnen Bretter markiert werden


So langsam bilden sich die ersten Ergebnisse. Ich habe als nächsten Schritt die kurzen Bretter auf dem länglichen Holzstück positioniert.

Die Stelle, wo die kurzen Bretter (Treppenstufen und Sitz) hinkommen, markierte ich mit einem einfachen grünen Bleistift.

Bild über Distanzen des Kinderhochstuhls

Als erstes nahm ich ein längliches Brett und legte das entsprechende Holzbein an den Stuhlwinkel. Ein Überbleibsel von einer vorherigen Holzbearbeitung diente für den ersten Abstand zwischen Boden und der ersten Treppenstufe.

Bild über fertige Einzeichnungen für die Stufen und den Sitz

Nach der fertigen Zeichnung nahm ich das Holzbrett für die Sitzfläche und setzte damit den Abstand zwischen der ersten und zweiten Treppenstufe an. Damit habe ich einen schönen Abstand von 20 cm zwischen den beiden Treppenstufen erreicht.

Das gleiche Verfahren benutzte ich für den Abstand zwischen der zweiten Treppenstufe und der Sitzfläche. Allerdings nahm ich zur Zeichnung einer gerade Linie ein beliebiges Brett. Denn immerhin ist die Breite jedes der Bretter gleich groß.

Nun sind alle wichtigen Zeichnungen auf einem der länglichen Holzbretter eingezeichnet und man kann mit der Vorbohrung beginnen.

Die Kunst des Bohrens von Massivholz


Zu Anfang meiner "hobbymäßigen holzbearbeitungs-Karriere" habe ich mir kein Bild darüber gemacht, welche Auswirkungen eine direkte Verschraubung ohne vorheriges Bohren von markierten Löchern tatsächlich bedeutet.

Der Knackpunkt ist die Zerbrechlichkeit von Holzprodukten. Denn ohne Anbohren besteht die Gefahr beim direkten Einsatz von Schrauben an der Stelle zu reißen.

Auf dieses Thema gehe ich später noch mal ein.

Mein Favorit ist der Akku-Bohrschrauber von Makita. Den hat mir meine Frau zu unseren Anfangszeiten geschenkt und der mir bis heute, nach gefühlten 10 Jahren, immer treu geblieben ist. Auch wenn eines Tages ein Akku sich als defekt ergeben hatte. Das ist der typische Verschleiß.

Bevor ich mit der Bohrung anfing, legte ich mir die restlichen Holzlatten in einer bestimmten Höhe auf. Damit konnte ich ein Bohren ohne die Berührung des Bodens erreichen.

Bild über Löcherbohren für das Hochstuhlgestell

Den entstandenen Holzstaub kann man nach Fertigstellung problemlos mit dem Staubsauger wegsaugen.

Nachdem ich die erste längliche Holzplatte mit jeweils zwei Löchern für jede kurze Platte und jeweils fünf Löchern für die Beinjustierung fertig hatte, legte ich einfach direkt über der obersten Platte die andere längliche Holzplatte. Damit diente meine erste längliche Holzplatte als Vorlage zur Bohrung für die zweite längliche Holzplatte.

Bild eines gebohrten Holzbrettes


Irgendwann in der Zwischenzeit ist meine Familie nach Hause gekehrt und mein kleiner hat seine Lachgummis mit mir geteilt.

Bild über Süssigkeitenvertilgen während des Bauens


Aber höchstwahrscheinlich wollte er lediglich, dass ich ihm die Verpackung öffne und er sie selber vernaschen konnte.

Ein Holzbrett bringt 2 Stuhlbeine


Bis jetzt ist ja alles soweit gut. Wer dem Holz Kinderstuhl vor Augen hat, hat möglicherweise bereits sich die Frage gestellt: wo bleibt das Brett für die beiden Stuhlbeine? denn es ist ja nur noch ein Bett über.

Diese Frage habe ich mir bei der Montage dann auch gestellt. Denn ursprünglich war das so geplant, dass ein Brett in zwei gleich große Rechtecke geschnitten werden sollte.

Dies entpuppte sich bei der Montage als viel zu kurz. Die Überlegung das Brett in zwei längliche leisten zuschneiden, habe ich direkt verworfen. Denn eine Höhe von 5 cm für eine Kinderstuhlsicherung wird in meinen Augen nicht ausreichen.

Immerhin liegt auf den Stuhlbeinen das meiste Gewicht. Der Winkel muss daher sehr stabil gefertigt werden.

In dieser Situation habe ich im ersten Augenblick etwas verzweifelt.

Aber, nach kurzer Überlegung, entstand die Idee, das Brett für die Stuhlbeine quer zu schneiden. Damit konnte ich folgendes erreichen:

  1. Ich habe nicht die ganze Länge des Brettes verloren
  2. Mit dem Querschnitt konnte ich gleichgroße Holzstuhlbeine fertigen, die zum hinteren Fußende absinken. Hierdurch reduzierte sich die Gefahr einer Stolperfalle für die Kinder, aber auch für jeden Erwachsenen

Die Maße für die obere Länge und die untere Länge liegt bei:

Bild mit der Maße des Kinderstuhlbeins

Bei der Vorbohrung auch an große Einkerbungen der breiteren Schraubköpfe denken


Meine Holzlatten habe ich ja bereits alle vorgebohrt. Also begann ich direkt mit der Verschraubung der Stuhlbeine mit den länglichen Leisten, also die die empor gehen sollen.

Direkt die erste Schraube hat es mir vermiest: Der Schraubkopf ist wesentlich breiter als der Schraubhals. Somit hielt das Buchenholz der Verschraubung nicht stand und riss!

Bild über ein Riss beim Holzbrett mit der Schraube


Was für ein elend, dachte ich mir. Aber was soll's.

Daraufhin setzte ich einen dickeren Bohrer auf - genauso dick, wie die Schraubköpfe. Ich nahm mir die Zeit und bohrte in jedes Loch die ca. 3 mm tiefe Einkerbungen.

Als nächstes montierte ich das Stuhlbein mit 5 Schrauben an dem länglichen Brett fest. Man sollte nicht übertreiben. Aber 4 Schrauben fand ich zu wenig, um hier von Sicherheit zu sprechen. Irgendwie habe ich mich an modernen Autofelgen mit 5 Befestigungspunkten gehalten.

Bild mit der Verschraubung des Holzstuhlgestells

Den einen Riss musste ich jedoch auch irgendwie beseitigen. Das kann man natürlich nicht mehr wirklich. Ein Riss ist ein Riss. Man könnte kleben oder eine weitere Schraube verwenden.

Ich tat das letztgenannte. Von unten bohrte ich ein Loch und setzte ebenfalls eine Einkerbung rein. Jedoch erfolgte dies so tief, dass die Schraube später in keinem Fall den Boden zerkratzen kann.

Bild über Holzriss mit Schraube justiert

Die Schraube hält die beiden Rissstellen nun gut zusammen.

Wie man die Beinverschraubung für beide Stuhlseiten synchron bekommt


Nach dem das erste Bein verschraubt war, musste die andere Seite gleich verbaut werden. Bedeutet im Klartext, der Winkel zwischen Stuhlbein und Hochstuhlgestell muss 1:1 auf beiden Stuhlseiten übereinstimmen. .

Indem ich die erste fertige Seite flach auf den Boden gelegen hatte, erreichte ich eine Art Vorlage. Denn dann konnte ich die Gegenstücke in umgekehrter Reihenfolge oben drauf stapeln. Für eine waagerechte Position nahm ich die beiden (noch nicht eingebauten) Treppenstufen zwischen die Beinendspitzen, wie man hier am Bild sehen kann.

Bild synchrone Hochstuhlbeine für beide Seiten

Ganz nebenbei, bisher hatte ich nur die Löcher für das zweite Stuhlbein bereits vorgebohrt und auch festgeschraubt. Das Übereinanderstapeln diente dazu, um die Löcher an der gleichen Position für die Treppenstufen und der Sitzfläche anzubohren.

Das Bauen der ersten Treppenstufe


An dieser Stelle muss ich eine Änderung zwischen dem zweiten und dem ersten Hochstuhlbau mal ganz kurz erwähnen.

Beim ersten Kinderhochstuhl konnte ich glücklicherweise auf alte Holzreste zurückgreifen, die ich ewige Zeit davor für die Reparatur unseres Bettes über hatte. Das waren 40 x 40 cm dicke Holzbalken, die direkt unter der ersten Stuhlstufe auch hohes Gewicht aushalten.

Bild über Holzbalken unter der ersten Stufe für mehr Tragkraft

Leider hatte ich beim zweiten Stuhlbau von diesem Balken nur noch einen kleines Stück gehabt.

Entsprechend teilte ich den letzten Rest in zwei Hälfte und setzte diesen jeweils oben auf das Tischbein auf. Damit erreicht man eine schöne Höhe für die erste Treppenstufe.

Wer solch ein Balken nicht hat, kann sich eine Vorlage bauen.

Das Holz zur Vorlage findet man an den länglichen Holzlatten. Denn das obere Ende ist doch ziemlich lang.

Allerdings sollte man auch nicht zu viel weg sägen. Da ja bereits die Höhe der Sitzfläche auf einem der länglichen Holzlatten eingezeichnet ist, kann man in etwa einschätzen, wie viel vom oberen Ende entfernt werden kann.

Meine Maße vom oberen wegfallenden Holzstück sind hier näher zu erkennen:

Bild über Holzausschnitt vom oberen runden Ende


Nun denn, dann setzt man endlich sein 40 cm breites Holzstück an das Holzbein und legt die erste Treppenstufe oben an.

Jedoch sollte die Treppenstufe vom länglichen Balken nicht herausstechen, damit sich die Kinder später an dieser Stelle nicht verletzen können.

Bild der erste Stufe des Kinderhochstuhls

Zur Befestigung nimmt man eine Schraubzwinge. Diese setzt man vom unteren Stuhlbein bis zur ersten Treppenstufe auf und schraubt das Ganze fest.

Anschließend dreht man das ganze so rum, dass die Treppenstufe hochkant unter der länglichen Holzlatte liegt und den Boden berührt.

Nun kann man die Schrauben problemlos montieren.

Wer hier Schwierigkeiten bei der Bauumsetzung hat, sollte noch eine zweite Person zu Hilfe bitten.

Wer seine Arbeit akkurat machen möchte, der sollte an dieser Stelle erstmal das Brett der Treppenstufe nur anbohren anstatt direkt mit der Schraube das Brett fest zu montieren. Damit kann man erneut gegen Risse vorbeugen.

Dasselbe gilt auch für die andere Seite des Kinderhochstuhls.

Deswegen wird nun das Gegenstück ebenfalls an die erste Treppenstufe festgeschraubt. Nun haben wir ein fertiges Möbelstück ohne der zweiten Treppenstufe und der Sitzfläche.

Das Bauen der zweiten Treppenstufe


Aktuell sind noch zwei Bretter über, die für den Bau verwendet werden müssen. Die Sitzfläche hat eine Breite von 20 cm und eine Länge von 40 cm.

20 cm sind eine ideale Distanz für die nächste Treppenstufe. Daher beschloss ich die Sitzfläche als Maßstab zwischen den beiden Treppenstufen zu nehmen.

Dafür legte ich die Sitzfläche an die erste Treppenstufe. Und zwar so, das parallel die zweite Treppenstufe an die Kante der Sitzfläche aufgelegt wird.

Bild über die Fixierung der zweiten Kinderstuhlstufe

Mit der bloßen Hand hielt ich das Zusammenspiel fest und drückte von der anderen Seite eine Schraube durch die Löcher, um die zu bohrenden stellen der zweiten Treppenstufe zu markieren. Hierbei bereits beim Anlegen immer schön darauf achten, das auch hier die Treppenstufe nicht herausragt.

Anschließend werden die beiden markierten Stellen (jedoch nur die eine Seite) der Treppenstufe vorgebohrt und direkt danach am Kinderhochstuhl angebaut.

Bild über Löcher der Holzbrettstufen

Für das Anbohren der gegenüberliegenden Seite gibt es bereits die Zeichnungen, die ganz zu Anfang gemacht wurden.

Damit beide Stuhlseiten auch wirklich waagerecht werden, baute ich eine künstliche Kante. Dies schuf ich durch einen einfachen Holzklotz, der unterhalb der Markierungen mit Schraubzwinge fest gedreht wurde.

Auf diese künstliche kannte konnte ich nun die Treppenstufe oben aufsetzen. Die Löcher auf der gegenüberliegenden Seite waren bereits vorhanden. Daher nahm ich diese als Vorlage zum Anbohren.


Schließlich schraubte ich in beide Löcher eine kleine Vorbohrung und im Anschluss direkt die Schrauben fest.


Nun sind die beiden Treppenstufen vorhanden und sehr stabil gebaut.

Das Bauen der Sitzfläche


Das letzte Verbindungsstück von beiden Stuhlseiten war für mich am kniffligsten.

Denn nun habe ich kein geeignetes Holzbrett mehr, das ich für die Distanz zwischen der zweiten Treppenstufe und der Sitzfläche nehmen konnte.

Allerdings waren die Zeichnungen noch vorhanden. Also machte ich mir das wieder zunutze, und montierte eine Hilfskante direkt unter der Zeichnung. Ebenfalls nutzte ich dafür die Schraubzwinge als Befestigungshilfe.

Bild über Hilfskante für waagerechten Ansatz

Hierbei achtete ich wiederum darauf, dass die Sitzfläche vorne nicht raus guckte, aber an der Kante anlag. Dass das hintere Stück etwas rausguckt, ist so gewollt.

Als nächstes wurde die eine waagerechte Seite anhand der oben genannten Methoden festgeschraubt und dasselbe erfolgte mit der gegenüberliegenden Seite.

Da die Sitzfläche hinten zwei spitze Kanten hervorbrachte, stellte dies eine hohe Verletzungsgefahr in Augenhöhe da.

Deswegen schnitt ich die Ecken, wie kleine Dreiecke ab. Es sollte in etwa so, wie eine kleine Rundung aussehen.

Der Kinderhochstuhl ist nun fertig gebaut, zumindest das Grundgerüst! Im Hintergrund sieht man im Übrigen den ersten Kinderhochstuhl. Den hatte ich damals noch braun gefärbt.

Bild über ein selbst gebautes Kinderhochstuhlgestell

Schleifen von Ecken und Kanten


Weiterhin ist beim Bau des Hochstuhl der Feinschliff nötig. Dafür ging ich allerdings auf unseren Balkon. Man sollte generell bei Arbeiten mit Staubbildung im Freien sein.

Schleifen kann man sicherlich mit der Hand. Dafür nimmt man ein einfaches Schleifpapier mit einer 80er Körnung. 120er Körnung ist auch sehr empfehlenswert.

Obwohl ich mit der Handarbeit mehr qualitativ gearbeitet werden kann, habe ich mich diesmal dennoch für einen Exzenterschleifer entschieden. Im Grunde weil es einfach ist und mir die Zeit erspart.

Außerdem plane ich noch weitere Kindermöbel-Projekte. Da kann ein bisschen maschinelle Unterstützung extreme Hilfe bieten.

Nehmen wir mal an, der Kinderhochstuhl wird bereits genutzt. Dann weiß man doch direkt an welchen Stellen sich die Kinder verletzen können.

Das waren in meinen Augen die Stuhlbeine, die Stellen an dem Stufenansatz der Treppe, der hintere Teil der Sitzfläche und oberen runden Enden.

Bild von geschliffenen Hochstuhlsteltzen

Neben den oben genannten stellen sah ich es auch ein, dass die Kanten der Treppenstufen und der Sitzfläche nach dem Schnitt im Baumarkt ebenfalls noch sehr spitz waren.

Bild eines der beiden geschliffenen Stufen

Bild über geschliffene Stuhlbeinspitzen

Machen wir uns mal nichts vor, alle hervorschauen Ecken und Kanten sind gefährlich. Also sind diese zu schleifen.

Bild mit Exzenterschleifer beim Schleifen des Holzhochstuhls

Es ist wichtig, dass Kinder beim Drübergehen mit der Haut sich an keiner Stelle des Kinderhochstuhls kratzen können, zumindest nicht gravierend. Es ist einfach bequem, wenn bei der Benutzung eine angenehme Berührung vorhanden ist.

Andernfalls würden die Kinder diesen Stuhl nicht mögen und die ganze Arbeit wäre umsonst.

Und zu guter Letzt wischt man noch mit einem nassen Lappen an jeder Fläche entlang, damit der Holzstaub wegkommt. Ein Staubsauger würde hier sicher auch reichen.

Und da meine beiden Jungs sehr ungeduldige Kinder sind, habe ich für die Rückenlehne provisorisch eines meiner alten T-Shirts über den Hochstuhl gezogen. Zur habe ich die beiden Ärmel hinten verknotet.

Jetzt konnte auch der Kleine an so einem Kinderhochstuhl Gefallen finden. Beide Kinder sind stolz auf Ihre Hochstühle und sehen auch keine anderen Kindern gerne auf ihrem Thron.

Bild über beide selbst gebaute Kinderhochstühle

Die Rückenlehne, die Sitzpolsterung und Filzstoff am Kinderhochstuhl


Damit der Boden nicht gekratzt wird, während man die Kinder den Stuhl schieben, klebt man am besten Filzstoff unter die Füße. Filzstoffe ist selbstklebend, kann aber auch zur nur Not mit einer Nadel befestigt werden. Dafür muss die Nadel aber ziemlich tief in das Holz kommen, um selbst kein Kratzproblem zu verursachen.

Bild über Kratzschutz mit Filzstoff


Aktuell bedienen wir uns provisorisch noch mit einem Kissen für die Polsterung und einem zum Teil genähten Kissenbezug. Die eigentlichen Arbeiten dazu kommen demnächst. Daher will ich ganz kurz darauf eingehen wie ich dies beim ersten Kinderhochstuhl gelöst habe.

Hierbei hatten wir Stoffreste genommen. Den Stoffbezug hatte ich glücklicherweise als Rest über, als ich einige Wochen davor unsere Küchenstühle neu bezogen hatte.

Bisher war es eine einfache Lösung ein einfaches T-Shirt oder ein Kissenbezug für die Rückenlehne als Übergang zu nehmen.

Nun ist es aber nicht von Dauer! Also bat ich meine Frau sich etwas zu überlegen. Es sollte ein ausziehbarer Bezug sein, damit man diesen regelmäßig in der Waschmaschine reinigen kann (welche Kinderhochstuhl bietet so was schon an?).

Bild über ausziehbare Rückenlehne genähnt

Was wir machten: wir nahmen so viel vom Stoff wie der Stuhl breit war und fügten die Breite der beiden Holzlatten 5-mal dazu. Im Anschluss hat meine Frau passend zu den Holzlatten den Stoff an beiden Seiten ein Verschluss genäht.

BBild über Rückenlehne von hinten

Somit konnte die Rückenlehne oben auf die bei Holzlatten überzogen werden und passte von der Höhe so genau, dass auch unten zwischen Rückenlehne und Sitzfläche kein Spalt entstand.

Bei der Polsterung der Sitzfläche für die Kinder bestellte ich mir eine klassische Polsterung, von der ich ein Stück weit mehr Maße rausgeschnitten habe, als die Sitzfläche an Länge und Breite besitzt. Bedeutet im Klartext, in etwa 1 bis 2 cm auf jeder Seite. Dann kam ich auf eine Maße von 44 x 24 cm Polsterstoff.

Die genaue Maße kann ich jetzt natürlich nicht nennen. Im Grunde genommen habe ich das Brett vom Kinderhochstuhl erstmal wieder einzeln rausgenommen und auf die Rückseite des Stoffbezugs gelegt.

Im Anschluss legte ich einen kleinen Fetzen über das Brett und ging mit der Schere so entlang, dass ich noch genügend Fläche hatte, um den Stoffbezug an die Holzplatte zu tackern.

Was ich jedoch wärmstens empfehlen kann, legt den Rand nach innen um, während der Stoffbezug zugetackert wird.

Ich habe den Fehler gemacht, das nicht zu tun. Jetzt habe ich das Problem, dass die ganzen Fransen vom Rand durch das tägliche Geschehen immer weiter rausreißen.

Bild der Polsterung von der Sitzfläche

Hätte ich mir ja eigentlich denken können.

Passiert aber auch nur dann, wenn man anfängt schlampig zu arbeiten - also immer akkurat ans Werk!

Wer selbst Lust bekommen hat, sich diesen Kinderhochstuhl zu bauen, darf dies gerne tun.

Ansonsten bin ich mit Kommentaren und Fragen hier unten im Formular erreichbar.